RTF Lauenauer Weserberglandtour, Lauenau (Bericht + Bilder)

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Helmut
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RTF Lauenauer Weserberglandtour, Lauenau (Bericht + Bilder)

Beitragvon Helmut » 23.09.2009, 18:15

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20111.jpg">

<b>8. RTF Lauenauer Weserberglandtour 2009

Bericht und Bilder Michael Reuper vom ESV Fortuna Celle</b>

Als erstes möchte ich unser neues Mitglied Dirk aus Hamburg/Harburg recht herzlich begrüßen. Dirk war heute schon in Lauenau mit uns im Fortuna Trikot unterwegs. Und wir hatten nicht nur Respekt vor der Strecke, sondern auch viel Spaß unterwegs.

Unserer Radkollegen Harald und Hubertus haben sich zusammen mit Florian und weiteren ca. 150 Teilnehmern auf die Marathonstrecke begeben. Respekt, eine tour mit ca. 3.500 hm. Wir anderen, das sind Daniela, Jürgen, Rocky, Dirk und Michael Kusch aus HH sowie Bernd vom RC Endspurt aus Herford und ich, wir haben die 151 km mit nur ca. 2.500 hm in Angriff genommen. Die Temperaturen starteten heute morgen bei etwa 11 Grad C und endeten bei etwas über 20 Grad.

Ich hatte schon viel respektvolles im Vorfeld über die Lauenauer RTF mit ihren Höhenmetern gehört. Und es dauerte auch nicht lange, das Armlinge und Weste überflüssig waren, zumindest bei den ersten Anstiegen. Bis zur ersten Kontrolle führte die Strecke über Wiesen, Hattendorf, Hess-Oldendorf nach Friedrichshagen. Dort erwarteten uns freundliche Helfer mit einem überschaubaren Angebot an Verpflegung und mehreren Sorten an Getränken. Weiter ging es über Wahrendal, Flackenholz, Goldbeck, Bremke zur 2. Kontrolle nach Friedrichhöhe.

An diesem Kontrollpunkt wieder nette Helfer/-innen, die auch bei der Reparatur eines Rades behilflich waren. Hier trafen wir auf unseren Kollegen Holger von der SG Bomlitz. Jetzt ging es weiter zum K3 über Silixen, Asendorf nach Tevenhausen. Mittlerweile hatte uns Dirk darüber informiert, das bei KM 70 schon die 1.000 hm überschritten wurden. Egal, wir waren guter Dinge und fuhren auch immer noch zusammen.

Nun ging es auf die Schleife zum K4, der auch wieder in Tevenhausen lag. Über Faulensieck (hier lagen tatsächlich die Schweine faul rum), Talle, Bavenhausen, Selsen, Asendorf, zurück zum K4. Zumindest hatten wir dies vor, wurden aber durch ein lautes Zischen an der Weiterfahrt gehindert. Dirk hatte einen Plattfuß, zum Glück oben auf dem Berg. Daniela, Rocky und Jürgen meldeten sich ab und Michael, Bernd und ich blieben bei Dirk und seinem Plattfuß, damit er nicht so alleine war. Wir gaben ihm gute Ratschläge und das Gefühl der Geborgenheit. Er machte seine Sache sehr gut, allerdings benötigte er die Hälfte der Pannenzeit für das über- und abstreifen der chirugischen Handschuhe. Aber O.K. dadurch hatte er keine verschmierten Hände. Stefan aus Hannover half noch mit einer Mini-Standpumpe aus und wir waren der Meinung, das 7Bar wohl ausreichen, um ihn wieder in das Tal zu bringen. Am K4 sollte es sicherlich eine Standpumpe geben, war aber leider nicht der Fall. Dafür trafen wir dort wieder auf unsere drei Teamkollegen sowie Detlef aus Burgwedel und zwei seiner Vereinskollegen. Die Polizei informierte uns, das sich zwischen K4 und Langenholzhausen ein schwerer Verkehrsunfall ereignete, ein PKW und ein Motorrad sind in der Straßenmitte kollidiert. Wir konnten die Unfallstelle aber dennoch passieren und unsere Tour fortsetzen. Über Stemmen, Exten, Hohenrode fuhren wir nach Großenwieden zum K5. Dort setzten wir mit der Fähre über die Weser.

Von jetzt an galt es die letzten hm zu nehmen: Schaumburg, Paschenburg, Rannenberg, Südhagen, Hattendorf, Antendorf, Pohle und die hatten es natürlich auch noch in sich.

Das Verpflegungsangebot war an den letzten Kontrollen sehr ausgedünnt. Wer weiß, wie viele Hamster unterwegs waren und wie mir Roswitha Blume von der SV Victoria Lauenau sagte, waren auch unerwartet mehr als 600 Starter/-innen auf die Strecken gegangen. Wir waren jedenfalls zufrieden, die Stimmung war sehr gut, das Wetter optimal, die Helfer/-innen nett und freundlich. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, mit einer guten Ausschilderung.

Danke an das Team von Victoria Lauenau und an unsere Gruppe für die gemeinsame Fahrt!

Zu guter letzt habe ich auch Harald und Hubertus noch gesehen, viel konnten die beiden nicht mehr sagen.

Es folgen meine und Rockys

Bilder von der RTF Lauenauer Weserberglandtour ab Lauenau

Michael
Zuletzt geändert von Helmut am 02.10.2009, 03:12, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
Floeri
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Beitragvon Floeri » 25.09.2009, 11:50

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20029.jpg">

Nach meinem 14-tägigen Urlaub und der davor knappen 1-wöchigen radfreien Zeit, freute ich mich auf mein Highlight diesen Jahres. Fleißig bin ich die Woche noch an drei Tagen 260 km geradelt, um mir das Sitzfeeling wieder ins Hirn zu brennen und die Beine an die 110 Umdrehungen zu gewöhnen. Das waren die Tage Dienstag bis Donnerstag. Meine Frau hatte sich Samstag Nachmittag dazu erbarmt, meine dicken und harten Waden und Oberschenkel geschmeidig zu kneten.

Gut gelaunt und völlig übermüdet kam ich um 06.00 Uhr in Lauenau an. Finster war es und es gab wirklich Radfahrer, die mit Lampen am Rennrad sich einschrieben. Als ich grinsend an einem vorbeiging, meinte er spöttisch, wieso ich nicht über den Nienstädter Pass von Hannover aus mich warm gefahren habe (40 km Anfahrt sind das mit 350 hm insgesamt). Ich konterte charmant, indem ich wortlos meine Radjacke auszog und das „Rennradliste Leipzig“ – Trikot herausblinzelte....

Ich wunderte mich, dass es so viele Marathonis gab, die in lang-lang gefahren sind, obwohl es um 07.00 Uhr zum Startschuss 11 Grad gab. Aber jeder wie er wollte. Das Wetter sollte trocken, das Weserbergland allerdings bis 11.00 Uhr im Nebel/Hochnebel von der Sonne verschont bleiben. Dazu kein Wind - perfekte Bedingungen für 220 km und 3.000 hm.

Ich habe 15 squeezy-Gels, 4 squeezy-Colaflaschen und von Nutrixxion 3 Gels mitgenommen, da ich nicht abschätzen konnte, wie viel Muskelarbeit heute auf mich zukam. Die Flaschen waren auch jeweils mit 40 g Maltodextrin 19 gefüllt. Im Nachhinein war es sogar zu wenig, darüber aber später mehr. Ach ja, für Heiterkeit im müden Starterfeld sorgte ein Pedaleur, der mit einer Elktroluftpumpe 20 Minuten seine Reifen aufpumpte, um zuletzt dann doch die Handpumpe zur Hilfe nahm.

Über 150 Marathonis aus ganz Deutschland machten sich auf den Weg. Ich habe mich mit Hubertus im 1. Drittel eingereiht und bin schön in der Nähe der St-Pauli-Rennradfahrer gefahren, da ich mir dachte, dass die Flachlandtreter meine Kragenweite im Marathon wären. Sie waren ein Dreiviertelstunde vor mir im Ziel samt Hubertus und haben mich versägt.
Den ersten Minianstieg nahmen wir, als ob es eine Flucht vor der Morgenröte gab. Alle ballerten einen kleinen Hügel hoch, um danach mit Puls 190 wieder runter zu schießen. Am ersten Berg wurden sie dann ruhiger, aber bis zur ersten Pause reichte es immer noch für über 30 km/h im Schnitt bei schon über 300 hm.

Ich hatte mir vorgenommen, nur kurze Pausen zu machen und gleich wieder aufs Rad zu steigen. Der Grund ist einfach: Ich bin ein begnadeter Abfahrer, aber jede Pause hatte sehr schnell eine nicht unwesentliche Steigung zur Folge. Und darin bin ich noch nicht so recht ausgebildet, wie ich vermute. Jedenfalls fiel es mir von Berg zu Berg immer schwerer Hinterräder zu halten. Bergab habe ich meist die Gruppen wieder eingeholt, da ich alleine schneller bin als 20 Männer, aber auch das kostet dann irgendwann mal Kraft.

Die erste Pause bei Friedrichshagen hatte dann auch gleich den Anstieg mit den meisten hm zur Folge. Mit 2 % erfreute er die Oberschenkel, die dann aber zum Schluss unerfreulich gefordert wurden bei mehr als 10%. Eine lange Abfahrt mit fiesen Gegenanstiegen waren der Lohn der Mühe und brachten uns bei km 50 in Friedrichshöhe zur 2. Labestelle und nach einem weiteren Berg mit leckerer Abfahrt bei km 70 die 3.

Ich entschied, nicht mehr mit Paulianern Schritt zu halten und suchte neue potentielle Opfer, die dann auch recht schnell fand: Die Radsportler des Vereins http://www.kraftundelegance.de . Ich kannte bisher noch keinen von ihnen, da sie zu selten bei RTFs starten. Nun waren 6 Männer von kraftundelegance in der nächsten Gruppe. Einer war aber so stark, dass er gleich von dannen brauste.

Nun kamen zwei harte Streckenabschnitte mit mehr als 30km bis zur nächsten Aufladestelle. Dennoch schaffte ich bis zur 4. Labestelle in Alverdissen die knapp 800 hm recht zügig und konnte sogar mit den neuen Weggefährten mithalten bzw. auf den Abfahrten wieder einholen. Dank dem Garmin ist es ja auch recht einfach abzuschätzen, wenn der Berg zu Ende ist und bei Abfahrten sieht man die Serpentinen auch einfach sehr viel früher.

Nun kam die tolle aber nach 130 km auch mittlerweile recht schwierige Erkletterung der 5. Labestelle Eichenborn. Wir gingen in den Berg rein und ich merkte, dass es zu schnell wurde und ließ gleich am Anfang abreißen, da ich gerne mein eigenes Tempo fahre und so auch – wie Ulle – oftmals wieder herankommen kann. Plötzlich Tumulte am Wegesrand 100m vor mir: Ein Mitfahrer versucht „unelegant“ aber kraftvoll vom Rad zu steigen. Sinn der ruckartigen Situation waren Krämpfe im Pedalierbereich, also Beine und zwar überall. Ein Teamkamerad und ich blieben bei ihm, denn allein noch über 80 km / 1000 hm zu fahren mit fester Muskulatur ist dann schon nicht mehr schön bzw. endorfinausschüttend. Vorbeifahrende Mitfahrer versorgten ihn mit Gel und Salzen, sowie Getränken. Wir liefen ein kurzes Stück am Wegesrand, damit sich seine Beine lockern konnten und setzten die Fahrt nach einiger Zeit wieder fort.

Leider tat mir die Pause nicht gut. Ich hatte an der 4. Labestelle schon einen niedrigen Blutzuckerwert und aß Gel und Schmalzbrote. Allerdings gab es an dieser Wasserstelle keine KH-Getränke, so dass ich die Gels dafür brauchte, um den BZ-Spiegel nach oben zu bringen. Das habe ich natürlich nicht ausreichend getan und nun merkte ich, wie der BZ nach unten sackte. Ich aß 4 Gels und trank dabei eine Flasche (0,75) Wasser aus. Das macht sich natürlich nicht gut auf dem Weg nach oben. Diesen Berg habe ich also schon mal leiden dürfen. Wir schafften den Anstieg, ohne das die Krämpfe zurückkamen.

Auf Eichenborn habe ich viel gegessen und wieder versucht meine KH-Speicher aufzufüllen. Insulin wurde nachgefüllt und das Drama nahm seinen Lauf..... Ich nahm vor der Weiterfahrt noch ein Gel mit 55 g KH zu mir, vergaß aber zu trinken. Schwerer Fehler. Es ging bergab auf 150 hm, um danach wieder auf 300 hm hochzusteigen. Eigentlich ein Klacks: freies Feld und weit oben und weit hinten sieht man den Waldrand, der den Gipfel bedeutet. Die ersten 100 m bin ich an 2. Stelle und dann brach sämtlicher Wille. Die Beine gaben nach, es rauschte im Kopf, ich fing an zu frieren und platzte sofort nach hinten weg. Keiner wusste von der Unterzuckerung und ich hatte noch 10 Gels und zwei volle Flaschen. Bei 7-9 % dümpelte ich mit max 5 km/h vor mir her und jeder Marathoni, der mich überholte, wurde ein bisserl bleich, als er sah, wie ich mir ein Gel nach dem anderen hineindrückte und sofort mit Wasser nachfüllte. Ich muss zugeben, dass selbst mir das zuwider war, aber hier musste schnell neue Energie aufgetankt werden. Gerne wollte ich anhalten, um mich am Strassenrand auszuruhen, aber ich hätte mich schlafen gelegt und das könnte mit viel Pech gefährlich werden, da ohne Zucker, der Körper ins Koma fällt. Also „befahl“ ich meinen Oberschenkeln im 27er eine 30er-Umdrehung zu schaffen, damit ich nach oben komme. Man sieht an der Zeitskala ganz gut, dass ich mich zum Schluss erholt habe und nach 30 Minuten die Gels wieder zu Kräften verholfen haben.

Nach 7 Stunden Fahrzeit und 160 km erreichte ich Amelgatzen, die 6. Station. Zwei 100 hm-Berge mussten noch erklommen werden, um dann die 7. Labestation, die Weserfähre(nüberfahrt) zu erreichen. In diesen beiden Bergen waren die anderen dann frischer, als ich, so dass ich Glück hatte bis zur Fähre einen Mitfahrer zu erwischen, der auf einen wartete, wenn ich bei 5hm sofort einbrach. Komischerweise waren die Geraden im Gegenwind „locker“ mit 30+ km/h zu treten, aber nie, wenn es bergauf ging.

Ich kam an der Fähre an, die glücklicherweise gerade mit Radfahrern beladen wurde. Ich holte meinen Stempel und just zu diesem Zeitpunkt ging die Schranke runter. Ich füllte meine leeren Trinkflaschen und schrie, dass ich mitmüsse. Der Kapitän hatte ein Nachsehen und ich durfte aufs Schiff. Das wäre es gewesen, wenn ich allein zum Monster Schaum-/Paschenburg hätte fahren müssen.

Ganz am Schluss dieses Marathons kommt der Willenbrecher, der Oberschenkelplatzer, der Fluchauslöser. Mit 30 Mann gingen wir in den Berg hinein. Alle waren still und arbeiteten sich die 300hm empor. Bis zur Schaumburg hatten wir 10 % im Schnitt und einigen engen Kurven, die das Steigen „angenehmer“ machten. Dann gibt es sogar eine kurze Möglichkeit zum Verschnaufen, um dann die Paschenburg zu erklimmen: Geradeaus und in der Steilheit bis zu 19 % laut Strassenschild und 17 % laut Garmin. Egal wie steil das wirklich ist, aber ich liebe diesen zusatnad anehmer Mattheit, der etwas an das Gefühl, leicht betrunken zu sein, erinnert. Es gibt nur dich, deine Erschöpfung und deinen Hunger. Dieser Reduzierung auf reine Körperlichkeit entspringt mitunter ein sehr starkes Glücksempfinden.

Oben standen einige leidgeplagte Kollegen, die versuchten den Krämpfen an allen möglichen Körperstellen Herr zu werden. Wir waren ein Heer, das sich aufgerieben hat im Kampf um die beiden Burgen, um dann siegreich nach Lauenau zurückzukehren. Kraftundelegance fuhr dann komplett mit mir nach Lauenau hinunter, wobei der Berg danach mit den 10% einen die Körner –1- bis –100 noch geklaut hat. Kurz vor Lauenau bekam dann leider einer meiner Mitfahrer einen Schwächeanfall, so dass wir langsam zu dritt den Marathon abgeschlossen haben. Nach 8,5 Stunden Fahrzeit, 219 km und einer 3.100 m hohen Wand war dieser letzte Marathon des Jahres 2009 vorbei. Es waren ja auch genug dieses Jahr

Resümee: Mach nie mehr 3 Wochen Radpause vor so einer Ausfahrt und nimm immer genügend KH mit. Es war eine super Runde, die nun erfolgreich absolviert wurde, da ich mir das letztes Jahr einfach noch nicht zugetraut habe.

Garminauslese
Strecke

Bild: Rock "Rocky" Hudson
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hanseat
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Beitragvon hanseat » 25.09.2009, 12:21

Floeri hat geschrieben:Ganz am Schluss dieses Marathons kommt der Willenbrecher, der Oberschenkelplatzer, der Fluchauslöser. Mit 30 Mann gingen wir in den Berg hinein. Alle waren still und arbeiteten sich die 300hm empor. Bis zur Schaumburg hatten wir 10% im Schnitt und einigen engen Kurven, die das Steigen „angenehmer“ machten. Dann gibt es sogar eine kurze Möglichkeit zum Verschnaufen, um dann die Paschenburg zu erklimmen: Geradeaus und in der Steilheit bis zu 19% laut Strassenschild und 17% laut Garmin. Egal wie steil das wirklich ist, aber ich liebe diesen zusatnad anehmer Mattheit, der etwas an das Gefühl, leicht betrunken zu sein, erinnert. Es gibt nur dich, deine Erschöpfung und deinen Hunger. Dieser Reduzierung auf reine Körperlichkeit entspringt mitunter ein sehr starkes Glücksempfinden.
Unglaublich, wieviele Gels man sich reinziehen kann...;) Hat großen Spaß gemacht, Deine schön ausformulierte Leidensgeschichte im Weserbergland zu lesen! Wie gesagt-nächstes Jahr bin ich wieder dabei!
"Mr. Nachkommastelle"
...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...
Angelboot

Lauenau

Beitragvon Angelboot » 28.09.2009, 11:12

Lieber Floeri,

deine Berichte sind so voller Emotionen und dadurch mit einem Schmunzeln lesenswert.

Ich,"Alter Mann", mit fast 62 Jahren und im Ausdauersport nichts ausgelassen möchte jetzt ein paar Ratschläge geben. Nicht Besserwisserei, sondern damit Du noch mehr Freude an deinem Sport hast. Die Basis denke habe ich dafür. Sieben IRONMAN Langdistanzrennen, darunter LANZAROTE, wohl das härteste Rennen der Serie und 2008 Deutscher Meister Langdistanz AK 60 in Roth. Auch im Radrennsport bin ich immer noch gut unterwegs.

Zum Thema: Hätte ich jemals bei so einer Belastung diese Mengen an Gels gefuttert wäre ich auf dem WC gelandet, erfolgreich, oder wegen Verstopfung hätte ich das Rennen beenden müssen und wäre nie aufs Podium gelandet. Zuviel ist nicht immer gut. Sicherlich ist so ein Marathon von 220 km und 3.000 Höhenmetern kein Waldspaziergang und ist von der Ernährungsseite schon beachtenswert. Wie wärs mit einem guten Frühstück. Ich würde so drei Brötchen essen, Belag was sich gerade so im Kühlschrank befindet und etwas Rührei, keine Wissenschaft daraus machen, Kaffee und Wasser, fertig. Dann Anreise, sagen wir mal zwei Stunden und wenn es beruhigt kurz vor dem Start ein Gel. Man bekommt auf den ersten Kilometern ein fittes Gefühl, mentale Hilfe, mehr nicht. Sollte aber nicht zum Überziehen verleiten lassen.

Zwei Flaschen mit einem KH Getränk vermischt mit Salz nach Geschmack. Fertiges Pulver für die nächsten zwei Flaschen in der Satteltasche und der Tag wird gut. Weil ich das Verpflegungsangebot nicht immer einschätzen kann, habe ich immer zwei bis drei Riegel dabei und ein Gel als Rettungsanker, meistens nehme ich einen Teil wieder mit nach Hause. Lauenau war doch Samstags, unterwegs doch sicher eine Bäckerei, rein da, Schinkenbrötchen, KH und Natrium, Kaffee oder in der Not Cola, aber die nur für die letzten Kilometer.

Und das wichtigste: Grundlage, Grundlage im Winter, GALOLA, wie wir sagen, ganz locker langsam. Und richtig Essen nach dem Training, nicht während der Grundlagenausfahrt.

Man könnte das Thema endlos weiter ausführen. Ich hoffe es wird nicht wie Eingangs erwähnt als Besserwisserei empfunden und ich hoffe man sieht sich mal.
Zuletzt geändert von Angelboot am 28.09.2009, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
Floeri
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Re: Lauenau

Beitragvon Floeri » 28.09.2009, 12:02

Hallo Angelboot,

danke für Dein Lob bzgl. des Berichtes. Ich kann ganz kurz darauf antworten. Ich habe diabetes mell. I und wenn ich unterzuckere, dann stopfe ich alles rein, was ich an KH finden kann.
Angelboot

Beitragvon Angelboot » 28.09.2009, 12:46

Hallo Floeri,

dann Respekt für deine Leistungen und den Ehrgeiz trotzdem da mitzufahren.
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 02.10.2009, 03:13

Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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