Die oohh! Die FreizeitWelten der Hamburg Messe vereinigt 6 Einzelmessen unter einem Dach. Mit einem Ticket kann man die Reisen Hamburg, Caravaning Hamburg, Autotage Hamburg, Kreuzfahrtwelt Hamburg, Fotohaven Hamburg und Rad Hamburg besuchen und sich ausgiebig informieren.

HFS machte sich auf und besuchte die Rad Hamburg in der Messehalle B1. Was sofort auffiel war, dass die bekannteren Radhersteller mit – sagen wir mal – näherem Bezug zu Hamburg fehlten. Kein Trenga, kein Stevens, kein Bergamont und kein Norwid. Dafür waren andere bekannte Hersteller wie Fischer, Hercules, Prophete, Flyer und Raleigh vor Ort. Alle präsentierten ihre aktuellen Räder, die zu über 90 % E-Bikes sind. Diese waren, dann auch in sämtlichen Variationen ausgestellt, als Tourenräder, Falträder und Cargoräder. Bei den Tourenrädern waren es eigentlich immer die Räder, die den Akku entweder in einem überdimensionierten Unterrohr unterbringen oder halt auf einem ebensolchen montieren. Sowas sieht in den Augen mancher unästhetisch aus und der Autor nimmt sich dabei nicht aus. Auf Nachfrage bekommt man dann doch E-Bikes gezeigt, die nicht sofort als solche zu erkennen sind. Prophete wird ab Mai das PROPHETE URBANICER City E-Bike 28″ liefern. Der AEG-Mini-Motor sitzt an der Vorderradnabe und könnte mit einem etwas zu groß geratenen Nabendynamo verwechselt werden. Der Akku selbst ist an der Hinterradnabe moniert und wird durch die Ritzel der Kettenschaltung und die Scheibe der Scheibenbremse fast verdeckt. Für den Stadtverkehr reicht ein solches Rad vollkommen aus und durch die schlanken Rohre sieht es auch noch wie ein Fahrrad aus.

Etwas futuristisch anmutend sind die E-Bikes von Gocycle. Der Akku ist im Magnesiumrahmen untergebracht. Die Räder gibt es als starre und faltbare Variante. Durch die Verwendung von Magnesium als Rahmenmaterial wiegen diese Räder auch nur um die 16,5 kg.

Gocycle GS

Ein faltbares E-Fatbike gibt es nicht? Doch das gibt es und es verkauft sich laut Hersteller fitifitosport aus Hamburg gut. Klar, die breiten Reifen bieten einen hohen Federkomfort bei niedrigem Luftdruck. Dadurch können zusätzliche Federelemente am Rahmen gespart werden. Trotzdem wiegt das Rad fast 30 kg.

fitifitosport FT20

Die meisten Räder kann man vor Ort auch probefahren.

Zubehör gab es natürlich auch vor Ort zu beschauen und zu kaufen. Packtaschen von Norco und Klickfix, Helme, Sättel von Selle SMP, Sonnenbrillen und Reifendichtmittel ohne Latex.

Ein sehr junges Unternehmen aus Norderstedt war vor Ort und präsentierte seine Produkte zur Fahrradpflege. Wash’n Roll gibt es ganz offiziell seit Mitte Januar 2020. Die beiden Gründer Jens Koss und Alexander „Sascha“ Schulz-Margeth sind in der Hamburger Radsportszene keine Unbekannten. Ihre Bio-Plegeprodukte kommen ohne Aerosole, Lösemittel und Farbstoffe aus. Sie sind Vegan, frei von Tierversuchen und Kennzeichnungsfrei. Hergestellt werden die Produkte in Deutschland. Die beiden konnten ihre Produkte während des Stevens Cyclocross Cups ausreichend testen und zur Marktreife bringen. Ihre Webpräsenz mit Shop www.washnroll.de geht in den nächsten Tagen online.

Die Rad Hamburg ist – alleinig – als Radmesse ausbaufähig. Im Vergleich zur Velo Hamburg, die im Mai stattfinden wird, bietet sie weniger Vielfältigkeit in Bezug auf das Fahrrad. Bei manchen Ständen in der Halle B1 fühlt man sich doch ein wenig an die Messe „Du und Deine Welt“ erinnert. Mag der ausgestellte Industriekleber auf einer Radmesse noch irgendwie seine Daseinsberechtigung haben, stellt sich die Frage danach allerdings ein paar Stände weiter bei den Massagesesseln.

Nimmt man die oohh! Die FreizeitWelten der Hamburg Messe als Gesamtpaket, so ist sie hingegen sehr vielfältig. Man kann sich ausführlich über neue Reiseziele informieren, dann das vielleicht für den Urlaub benötigte Rad dort suchen und sich noch bei der Fotohaven diverse Kameramodelle anschauen, testen und ggf. auch kaufen. Nebenbei kann man sich bei der Rad Hamburg und Fotohaven Vorträge anhören.

Die Messe läuft noch bis zum 9. Februar 2020 in den Messehallen Hamburg.