Eigentlich sollte mein Beitrag über den Triathlon in Hamburg anders beginnen. Aber dann haben wir Chloe kennengelernt. Und dann war klar: Chloe ist unsere Triathlon-Heldin! Wer ist Chloe? Es ist ein 12-jähriges Mädchen aus Hurley in Warwickshire/Großbritannien. Chloe liebt es, gemeinsam mit ihrem (Adoptiv-)Vater Stephan Sport zu machen. Der Unterschied zu anderen Mädchen in ihrem Alter ist, daß sie behindert ist. Das hält sie aber nicht davon ab, mit ihrem Vater Wettkämpfe zu bestreiten. Dieses Jahr war sie schon auf 13 Wettkämpfen. Und an diesem Wochenende sollte es dann zum ersten Mal der Hamburg Triathlon sein.

Die Anreise für die gesamte Familie ist etwas kompliziert. Das spezielle Equipment für den Triathlon paßt nicht ohne weiteres in ein Flugzeug. Aber das hält die beiden nicht vom Start ab. Und so macht sich die Familie mit dem Auto auf die 19-stündige (!) Fahrt nach Hamburg. Samstag Vormittag gehen Papa Stephan und Chloe gegen 10:10 Uhr mit dem Block der Paratriathleten auf die Schwimmstrecke. Da Chloe selbst nicht schwimmen kann, zieht ihr Vater sie in einem kleinen Boot auf der 500 m langen Schwimmstrecke hinter sich her.

Am Ufer angekommen steigt Chloe mit Hilfe ihres Papas und weiterer Helfer in ihren Spezialrollstuhl um. Mit diesem schiebt Papa sie durch die Wechselzone. Dort muß der Rollstuhl einen Adapter bekommen, damit der Rollstuhl am Rad ihres Vaters montiert werden kann. Dann geht es rauf auf die 20 km lange Radstrecke. Bisher kannte ich die Anhänger-Kontruktion nur von Kinderanhängern. Mit dem Rollstuhl im Schlepptau stelle ich mir das ungleich schwerer vor.

Nach der Radstrecke mußte der Rollstuhl erneut umgebaut werden, denn jetzt mußte er nicht gezogen, sondern geschoben werden. Und so kam die Anhängerkupplung weg und ein weiteres Rad vorne dran.

Und auf ging´s auf die Laufstrecke. Nach 1 Stunde und 54 Minuten hatten Vater und Tochter alles bewältigt. Herzlichen Glückwunsch!

HFS hatte noch Gelegenheit, diese tolle Familie im Zielbereich kurz kennenzulernen. Anders wäre es nicht möglich gewesen, diese beeindruckende Geschichte zu schildern.

Chloe und ihre Eltern schauen sich noch ein wenig Hamburg an, bevor es wieder auf den 19-stündigen Rückweg geht. Wir finden euch toll und würden uns freuen, euch im nächsten Jahr wieder in Hamburg zu begrüßen.

Bewegte Bilder von Chloe und ihrem Vater (in englischer Sprache) gibt es hier.

Alle anderen Bilder vom Triathlon haben wir hier hinterlegt.